GEOPOLITISCHE FRAGEN GÄNZLICH UNGEKLÄRT
Rüdiger Maresch sieht geopolitische Fragen gänzlich ungeklärt: „Primär geht es um die aktuelle Situation und weitere Beziehung der Europäischen Union zu Russland. Ob sämtliche Mitgliedstaaten von diesem Projekt ähnlich begeistert sind, wie Schwarz-Blau ist zu hinterfragen!“ Russland und China planen seit Jahren einen raschen Transportweg, eventuell auch für militärisch schweres Gerät in das Zentrum Europas. Die Breitspur ermöglicht dies, bis vor die Tore Wiens.
Helga Krismer sieht von Parndorf weg die Gefahr des massiven LKW Verkehrs auf der Ostautobahn Richtung Wien: „Die favorisierte Variante mit massiver Umladung von Schiene auf Straße bedeutet eine enorme Steigerung des Güter-LKW Verkehrs insbesondere im Bereich der A4 und A6, aber auch eine vermeintliche Ausbau- und Errichtungsdruck der Marchfeldstraße und des Lobautunnels. Die Güter enden ja nicht in Österreich, sondern sollen u.a. weiter nach Norden transportiert. Die „last mile“ ist dann in der Logistik der LKW mit 1000 km? Warum gibt es keine optimalere direkte Schiene/Schiene Variante? In Zeiten der Klimakataststrophe ist Verkehr primär zu vermeiden und damit ein Widerspruch zum Klima- und Energieprogramm von blau-schwarz“.
UNGEWISSE AUSWIRKUNGEN AUF REGION PARNDORF
Der burgenländische Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller besorgt insbesondere der Standort Parndorf: „200 ha Logistikzentrum bedeutet eine massive Bodenversiegelung in unserer Region, welche Auswirkungen hat so ein Projekt für die beiden Nationalparke Neusiedlersee und Donau-Auen und auf die Tourismusregion, herrscht dort ein 24 Stunden Betrieb? Welche Auswirkungen hat das auf die Bevölkerung, ebenso auf die Vogelwelt, durch Lärm und Licht sowie Feinstaub?“.
Alle Abgeordneten in den Bundesländern werden entsprechende Anfragen in ihren Landtagen einbringen und sehr kritisch dieses Projekt nicht aus den Augen lassen. Ein Verkehrssystem muss vor allem eines sein: intelligent.